Der Køje-Krimi
(Beitrag vom 23.04.2020)
Das gestohlene Zirbenbett
Wie jeden Morgen betrat Barbara das Køje-Büro, knipste die Lichter an, und machte sich noch mit halbgeschlossenen Augen einen Kaffee, bevor sie sich an ihrem PC setzte, um ihre Mails zu checken. Kaffeeschlürfend schweifte ihr Blick an die gegenüberliegende Wand, sie stockte. „Hat wieder jemand das KaraKøje-Zirbenbett abgebaut und kein anderes Bett zum Besichtigen aufgebaut? Das wird Christoph gewesen sein. Sobald er kommt, soll er wieder eines aufbauen, heute haben wir zwei Bettenberatungen“, dachte sie. Als am späteren Vormittag der noch etwas zerzauste Christoph ins Büro schlurfte, bat sie ihn, in der Produktion nach einem fertigen Zirbenbett zu fragen und dies wieder aufzubauen. Keine große Sache, schließlich ist so ein Køje-Zirbenbett innerhalb von Minuten werkzeuglos aufgebaut.
In der Zwischenzeit ruft Barbara bei Elke im Shop an und freut sich, dass diese scheinbar das geflämmte Zirbenbett verkauft hat. Doch Elke sagt in gewohnt direkter Manier: „Zu früh gefreut, liebe Barbara. Ich habe kein KaraKøje-Bett verkauft.“ Barbara stutzt, wundert sich aber nicht weiter – schließlich passieren in der Zirbenbettenmanufaktur des Öfteren Dinge entgegen gewohnter Abläufe. Als aber am späteren Vormittag auch noch Christian das Büro betritt und fragt, warum kein Ausstellungsbett im Büro stehe, ist die Verwirrung perfekt. Letzte Hoffnung: Thomas von Karak – manchmal übernachtet er an ungewöhnlichen Orten in der Fabrik Klarenbrunn. Aber auch Thomas schüttelt den Kopf und schlurft davon.
Noch kein Grund zur Panik, das wird sich irgendwann auflösen, denken sich die Køje-Mitarbeiter und arbeiten weiter. Jeder an seinen gewohnten Aufgaben: Elke schäkert mit Zirbenbetten-Interessierten am Telefon, Barbara analysiert die Anzahl der Website-Besucher, Christoph belädt den Køje-LKW mit Betten, die es zum Ausliefern gilt, Edina kümmert sich um Rechnungen, Christian wandelt durch die Fabrik und feilt an neuen Ideen.
Etwas später klingelt das Telefon, Julian nimmt ab, eine verzerrte Stimme meldet sich: „Ich hatte es satt, schlecht zu schlafen – mein altes Bett quietschte, meine Matratze war durchgelegen. Jetzt, in meinem neuen KaraKøje-Bett, schlafe ich ausgezeichnet. Was mir aber noch fehlt, sind Nachtkästchen. Ich fordere zwei Nachtkästchen mit Schublade und ebenfalls in geflämmter Form.“
Julian stutzt, lässt sich aber – wie immer – nicht aus der Ruhe bringen; „Lieber Herr Verbrecher. Damit, dass Sie unser KaraKøje-Bett gestohlen haben, bin ich nicht einverstanden. Wir hätten Ihr Bedürfnis nach gutem Schlaf auch anders lösen können! Mit einem persönlichen Termin bei uns. Wenn Sie bereit gewesen wären, uns einen halben Tag in der Produktion oder im Büro zu helfen, hätten Sie sogar 10 % Rabatt bekommen. Aber das ist ja nun leider hinfällig. Nachtkästchen kann ich natürlich für Sie zeichnen, die Maße auf Wunsch, morgen haben Sie einen Entwurf von mir.“ Ob dem Service war sogar der korrupte Erpresser verdattert, er fuhr aber dennoch fort: „Wenn ihr euer KaraKøje-Bett wieder zurückwollt, müssen wir uns treffen. Und zwar vor der Kirche in Bludenz, wenn der große und der kleine Zeiger zum neunten Mal genau übereinander liegen. Und zwar ab jetzt.“
...in Julians Kopf begann es zu rattern, er sah auf seine Uhr: Es war 12:05 Uhr. Was hatte das zu bedeuten? Kennst du des Rätsels Lösung? Wann muss Julian bei der Kirche sein? Hilf‘ uns dabei, das KaraKøje-Zirbenbett zurückzubekommen.